Reise-Tropen-Apotheke

45_450 Das lederne Etui beinhaltet verschiedene Medikamente gegen Tropenkrankheiten. Um die Präparate vor der Luftfeuchtigkeit zu schützen, wurden sie in luftdicht mit Stanniol verschlossenen Glasröhrchen verwahrt. Diese steckten wiederum bruchsicher in den 16 stabilen Metallhülsen. Daneben ist die Reiseapotheke mit einer Pinzette und einer kleinen Schere bestückt.

Das Etui stammt aus der Zeit, als der Kilimandscharo noch der höchste Berg des Deutschen Reiches war und dieses noch von einem Kaiser regiert wurde – vor 1914.

Die Aufschriften der Hülsen verraten ihren früheren Inhalt: Die Apotheke war bestückt mit einem „Insektenstift“, mit Natron und Chinin und – als Besonderheit für uns heute – mit dem so genannten Dowerschen Pulver. Dieses Mittel setzte man gegen tropisches Fieber ein. Benannt ist das Präparat nach einem englischen Arzt um die Wende vom 17. zum 18. Jh. aus Bristol. Auch bekannt unter dem Namen „Doktor Quecksilber“ begleitete er die Schiffe seiner Majestät, des Königs von England, im Seekrieg gegen französische und spanische Handelsschiffe und bereiste die Tropen. Auf einer dieser Reisen griff man einen Schiffbrüchigen auf, der über vier Jahre auf einer Pazifikinsel überlebt hatte. Seine Geschichte wurde von dem Schriftsteller Daniel Defoe zum ersten modernen Roman der Weltliteratur verarbeitet: Robinson Crusoe.

Da das Dowersche Pulver unter anderem Opium enthält, ist es heute nicht mehr in Gebrauch.

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