Bügelfibeln

55_450 Vom Typ her handelt es sich bei den beiden Bügelfibeln um solche mit fünf Knöpfen, gegitterter Kopfplatte, trapezförmigem Fuß und Zick-Zack-Verzierung am Bügel. Die Stücke sind aus Silber, teilweise vergoldet und nielliert. Die starken Abnutzungsspuren sprechen für eine lange Tragzeit. Außerdem wurden sie am Bügel in alter Zeit repariert. Die eiserne Nadelkonstruktion auf der Rückseite fehlt heute.

Das Bügelfibelpaar konnte im Jahre 1983 über das Auktionshaus R. Falkiner in London aus dem Bestand der Hugh Fawcett-Collection vom Andernacher Stadtmuseum erworben werden.

Die alte Aufschrift „Andernach“ auf der Rückseite der Fibeln spricht dafür, dass die beiden Schmuckstücke ursprünglich aus Andernach stammen. Sie wurden vermutlich in der 2. H. des 19. Jh. von Antiquitätenjägern entdeckt und kamen über den Kunsthandel in die englische Privatsammlung. Damit teilten diese Fundstücke das Schicksal zahlreicher frühmittelalterlicher Grabfunde aus Andernach und dem Mittelrheingebiet, die ins In- und Auslandes gelangten. Um diesem „Ausverkauf“ Andernacher Fundstücke entgegen zu wirken, wurde im Jahre 1898 der Altertumsverein „Alt-Andernach“ gegründet, dessen Sammlung heute den Grundstock des Stadtmuseums bildet.

Die beiden Fibeln sind typische Bestandteile der fränkischen Frauentracht aus der 1. H. des 6. Jh. n. Chr. Sie wurden paarweise mit der Kopfplatte nach unten getragen und dienten wie Sicherheitsnadeln dazu, einem Obergewand vorne unterhalb des Gürtels die richtige Passform zu geben. Gegen Ende des 6. Jh. wird diese Fibelmode aufgegeben.

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